Montag, 30.05.2017 | 10 Monate USA | noch 53d bis Reisemonat
Zuerst einmal: Ich lebe noch!
Letzte Woche hatte ich sehr mit Heimweh zu kämpfen und dann habe ich vorgestern auch noch Wasser über meinen Laptop geschüttet: Jetzt macht der mir Probleme und ich kann deswegen keinen langen Blogartikel verfassen. Mir geht es übrigens wieder viel besser J Ich melde mich, sobald ich kann. Bis bald!
Montag, 15.05.2017 | fast 10 Monate USA
Ich hatte den Eintrag von letzter Woche eigentlich vorbereitet, konnte ihn dann aber nicht hochladen, Erklärung folgt später – ihr findet den besagten Eintrag, No. 38, jetzt aber unter diesem Artikel!
Die letzte Woche fing schon sehr schlecht an – am Montagmorgen hätte ich ausschlafen können, wurde dann aber von meinem Gastvater geweckt, da Noah zuhause geblieben ist. Er fühlte sich nicht gut.
Der Montag war dann zwar ein langer Tag, aber soweit in Ordnung, und am Dienstag sind beide Kinder wieder normal in die Schule gegangen. Eine halbe Stunde, nachdem ich die Kinder abgeliefert hatte, bekam ich dann den Anruf von meiner Hostmom: Noah musste wieder abgeholt werden. Ich muss sagen, ich war einfach nur genervt. 😠
Der Dienstag war dann also wieder ein 10-Stunden-Tag.
Am Mittwoch war es dasselbe Spiel. So ging es dann bis Freitag.
Am Freitag war ich einfach nur noch fertig. Ich hatte dann ein wenig Pause um die Mittagszeit herum, da mein Hostdad nach Mittag da war und auf Noah aufgepasst hat.
Er hat dann nachmittags Stella abgeholt und ist mit ihr zum Baumarkt gefahren. Er hatte mich außerdem darum gebeten, Noah zum Lesen zu bringen (er muss jeden Tag 20 Minuten vorlesen). Ich habe Noah dann einen Film zu Ende gucken lassen und ihn dann gebeten, nun doch zu lesen. Er meinte dann, noch diskutieren zu müssen, worauf ich mich aber nicht eingelassen habe - kurzerhand schnappt er sich den Hund OHNE LEINE und verlässt das Haus auf SOCKEN, ohne jegliche Erklärung natürlich. Ich bin dann wie eine Irre hinter ihm hergerannt und habe natürlich gebrüllt. Die Haustür stand übrigens offen. Er ist dann relativ langsam in Richtung Park marschiert, ich bin also zurückgerast, habe mir Schlüssel und Schuhe geschnappt und bin ihm dann wieder hinterher gerannt. Er wollte permanent nicht auf mich hören, ich hab ihn dann an der Kapuze gepackt und zum Haus zurückgezogen.
In Amerika gilt das natürlich schon als Gewaltakt. Ich habe ihn dann ins Haus bekommen und sofort gesagt, er sei „grounded“ (= sowas wie Stubenarrest, aber auch, dass man massive Probleme bekommt). Er hat dann sofort angefangen zu heulen. Ich habe meinen Gastvater erreichen können und er hat Noah auch sofort eine erste Standpauke gehalten, war aber sowieso schon auf dem Weg nach Hause. Noah hat dann meine Hostmom angerufen und meinte danach zu mir: „Mom meinte, du hast dich über ihre Regeln gestellt.“ Ich hab ihm dann gesagt, dass er und ich genau wissen würden, was passiert sei.
Mein Hostdad kam dann nach Hause und hat Noah auch wirklich die Meinung gesagt und ihm gesagt, dass das gar nicht ginge und dass ich die Verantwortung für seine Sicherheit trage und dass er auf mich zu hören hat – richtig so!!
Wir mussten uns dann - wie im Kindergarten - beieinander entschuldigen – ich für das Kapuzenziehen. Meine Hostmom hat mir dann später gesagt, dass Noah ihr am Telefon erzählt hätte, ich hätte ihn erwürgen und umbringen wollen.
Zwar haben meine Gasteltern mir versichert, dass sie ihm nicht geglaubt hätten und dass sie wissen würden, dass ich den Kindern niemals wehtun würde – aber allein die Tatsache, dass mir sowas unterstellt wird und dass sie mir das extra sagen müssen, ist schon hart. Das habe ich einfach nicht verdient.
Ich bin langsam aber sicher mit meiner Geduld am Ende. Es macht derzeit keinen Spaß! Wirklich nicht. 😔
Das Gute ist, dass ich meine Freundinnen hier habe. Und die Wochenenden.
Am Samstag war ein Regentag und ich bin mit Laura in die Mall gefahren. Am Sonntag waren wir in der Stadt, hier waren wir erst bei schönem Wetter am Hudson River minigolfen und dann später bei Madame Tussaud’s, mein Geburtstagsgeschenk an sie. Ich bin immer glücklich, wenn ich mit den anderen zusammen bin, aber ich hoffe auch wirklich, dass ich jetzt auf die letzten Wochen wieder Freude an meinem Job finden kann. 🙏🏻
Ich bleibe aber weitestgehend positiv und fiebere dem Ende entgegen – noch 68 Tage bis zum Reisemonat.
Allen lieben Müttern da draußen alles Gute zum Muttertag, ich vermisse dich, Mama, wirklich sehr, besonders in diesen Tagen.
Viele Grüße und ich melde mich nächste Woche wieder,
Anna
war angesetzt für Montag, 08.05.2017 | 9 1/2 Monate USA
Jetzt sind es noch weniger als 100 Tage, bis ich endgültig nach Hause komme.
Letzte Woche hat AuPairCare meinen Flug gebucht, am 7. August werde ich in San Francisco in den Flieger steigen und bin dann am 8. August zuhause. Ein gutes Gefühl, das endlich geregelt zu haben. ☺️
Meine Woche war wieder mal nicht so toll für mich.
Ich habe mich wieder viel mit den Kindern gestritten und habe auch derzeit wenig Lust auf den Job. Ich glaube, es liegt daran, dass die Kinder ständig übermüdet sind, sich dann mit mir anlegen und das resultiert dann darin, dass ich total lustlos werde und einfach keinen Bock mehr auf den Job habe.
Aber dann sage ich mir immer, nicht mehr lang.
Am Mittwoch haben Natali und ich uns getroffen und sie hat meine Haare getönt, ich habe jetzt sommerliche Ombré-Haare, das hat meine Stimmung etwas gehoben. 💆🏼
Am Mittwochnachmittag war ich nach dem Ballett mit den Kindern das erste Eis dieses Jahres essen. 🍦
Es wird jetzt immer wärmer und sonniger hier, aber die Temperaturen übersteigen meistens nicht 15°C.
Am Freitag waren wir mit mehreren Aupairs nochmal schön essen, am Samstag war eigentlich ein Filmnachmittag bei Laura geplant. Ich hatte dann aber kein Auto zur Verfügung. Letztendlich bin ich zuhause geblieben, was aber auch gut war, da eine Freundin von mir ein Familienmitglied verloren hat, was mich echt sehr traurig gemacht hat.
Am Sonntagmorgen ging es früh raus. Ich bin mit Kasia und Busra zum Jones Beach gefahren und wir haben am „March for Babies“ teilgenommen, dort ist man ungefähr 4km gegangen und hat damit Spendengelder für Frühchen gesammelt. Die Amerikaner haben sich aufgeführt, als hätten sie einen Halbmarathon hinter sich gebracht und man wurde bejubelt, als wäre man mit Forrest Gump quer durch Amerika gelaufen. Trotzdem war es eine lustige Erfahrung und hat Spaß gemacht. Danach haben wir Geschenke für Natali besorgt und haben gemeinsam den Nachmittag verbracht. Ich hatte also zumindest einen sehr schönen freien Tag, für den sich die nervigen Momente der Woche wie immer gelohnt haben. 🏃🏼♀️
Als nächstes auf meiner To-do-Liste steht Unibewerbung, damit muss ich aber noch ein bisschen warten, da ich mich noch nicht bewerben kann. Ich habe aber schon einige Unis herausgesucht, es fühlt sich gut an, produktiv zu sein. Ansonsten muss ich noch das restliche Geld für meinen Reisemonat zahlen.
Ich hoffe, dass ich mich nächste Woche mehr zusammenreiße und wieder etwas entspannter an die Sache herangehe.
Habt eine gute Woche und bis bald,
Anna 😘