Montag, 24.04.2017 - 9 Monate USA
⚠️Achtung: Der folgende Artikel ist sehr lang!
Wenn ihr aber die ersten Paragraphen gelesen habt, folgt ein Überblick über jeden Tag, also ist es dann nicht mehr ganz so lang. Es ist einfach zu viel passiert ;)
Wenn ihr lieber „visuelle Eindrücke“ erhalten möchtet, schaut euch einfach das passende Video an!
Ein turbulenter Urlaub hat am Donnerstag sein Ende gefunden. Und vom verloren gegangenen Koffer bis zu einer waschechten Massenpanik war wirklich alles dabei.
Also kann ich schon mal vorab sagen: Diese Zeit werden wir alle nie vergessen! 😌
Aber von Anfang an: Am Donnerstag, 6.4., habe ich abends gegen 18 Uhr den Zug zum JFK-Flughafen genommen, der sich ja auch auf Long Island befindet, gar nicht weit von meinem Zuhause hier. Irgendwann nach sieben war ich dann am Flughafen und hatte zum Glück auch keine Schwierigkeiten, das richtige Gate zu finden.
Es hat dann auch gar nicht lange gedauert, da lagen meine Schwestern und ich uns in den Armen. Doch das erste Problem dieses Urlaubs ließ nicht lange auf sich warten: Wir standen am Kofferband und Katharinas Koffer war auch recht schnell da. Wir warteten also weiter und hielten nach Susanns und Gretas Koffern Ausschau. Die kamen und kamen aber nicht. Nach weiterem Suchen, auch auf anderen Gepäckbändern, sind Katharina und Susann schließlich zum Jetblue-Büro gegangen und mussten dort eine „Vermisstenanzeige“ für das verlorene Gepäck aufgeben. 🙄
Es hat sich herausgestellt, dass die Koffer sich noch in London bzw. Dublin befanden und in den nächsten Tagen geliefert werden sollten. Sie mussten dann einige Formulare ausfüllen. Nach langem Hin und Her konnten wir gegen neun den Zug nehmen, wir waren dann um ungefähr 22 Uhr in Bellmore und konnten glücklicherweise mit dem Auto nach Hause fahren. Die Armen waren im Keller untergebracht, der war leider ziemlich kalt, aber meine Hostmom und ich hatten es ihnen recht gemütlich gemacht.
Sie waren aber auch so platt, die hätten diese Nacht, glaube ich, überall schlafen können. Sie haben am selben Abend noch die Bekanntschaft von Snookie gemacht, was auch richtig lustig war – er hat sie sofort in sein kleines Hundeherz geschlossen und umgekehrt genauso. 🐶
Am Freitag stand für mich direkt morgens volles Programm an. Ich habe die Kinder zur Schule gebracht und musste mir dann Snookie schnappen und zum Tierarzt fahren. Meine Schwestern waren ziemlich kaputt, aber da wir das Auto hatten, sind wir gegen Mittag Kaffee holen gefahren und ich habe ihnen ein bisschen von der Umgebung gezeigt (so beeindruckt waren sie nicht, warum nur ;)). Wir hatten trotzdem einen schönen Tag.
Am Nachmittag haben wir dann gemeinsam die Kinder von der Schule abgeholt (Noah war total „embarassed“, von vier Damen abgeholt zu werden und musste sich leider verstecken). Die Kinder, vor allem Stella, wurden dann für ihre Verhältnisse überraschend schnell vertraut mit den Dreien. Zuhause angekommen mussten die Kinder und ich auch relativ schnell aufbrechen zum nächsten Termin: Einem Kindergeburtstag im Kino. Auf der Hinfahrt hat mir Stella schon das Ohr abgequengelt: „I want the sisters to come, why can’t they come to the movie?“ und “I love your sisters so much!” (da kannte sie die “Sisters” seit einer guten Stunde 😉.) Am Abend haben meine Schwestern dann meine Gasteltern getroffen und wir haben noch länger mit den Kindern gespielt. Später sind wir mit dem Auto nach Rockville Centre gefahren und sind mit Natali essen gegangen, was schön war.
In der Nacht von Freitag auf Samstag ist dann das nächste „Malheur“ passiert: Gegen 23 Uhr klingelte mein Handy und der Kofferlieferant rief an: Die Koffer würden zwischen 24 und 2 Uhr in der Nacht geliefert werden! 🤷🏼♀️ Ich konnte meinen Gasteltern also nicht mehr Bescheid geben und wir haben den Typen gebeten, er möge bloß nicht klingeln. Greta hat in der Nacht in meinem Bett geschlafen, ich habe mich im Keller auf ihre Matratze gelegt. Gegen zwei oder so klingelte das Handy wieder. Der Typ war dran und meinte, einer der Koffer, den er kurz zuvor an der Haustür abgestellt habe, sei in der Zwischenzeit verschwunden. Er würde jetzt aber den anderen Koffer liefern. Ich habe die ganze Zeit nur gebetet, dass meine Gastfamilie nicht aufwachen würden. Auf einmal haben wir dann oben Schritte und Stimmen gehört- mein Gastvater war wach. Ich bin dann nach oben gegangen, um die Situation zu erklären, da stellte sich heraus, dass er den vermeintlich verschwundenen Koffer längst hereingeholt hatte und gerade dabei war, den anderen Koffer anzunehmen. MEGA PEINLICH DAS GANZE! Meine Gasteltern sind aber cool damit umgegangen, dafür war ich schon sehr dankbar. 😂
Der Samstag ist ansonsten problemlos vonstattengegangen. Wir waren das erste Mal zusammen in New York City und sind zur Freiheitsstatue und Ellis Island gefahren. Es war sehr interessant. Später sind wir dann zur Wall Street und zur Upper West Side gegangen bzw. –fahren. Wir waren aber schon am frühen Abend sowas von kaputt, wir sind dann für ein schnelles Dinner noch zum McDonalds am Times Square gegangen und dann auch bald nach Hause gefahren.
Am Sonntag, 9.4., wollten wir ursprünglich in die Hamptons fahren. Das hätte aber organisatorisch alles nicht gepasst, also haben wir uns umentschieden und sind stattdessen zum Target gefahren, haben uns leckeres Eis und weitere Snacks geholt und sind dann nach Long Beach aufgebrochen, wo wir an den gleichnamigen Strand wollten. Die Fahrt ist auch gut verlaufen, nur nach ungefähr zwanzig Minuten überquerten wir eine Eisenbrücke mit „Rillen“, da meldete das Auto auf einmal: Reifendruck überprüfen. Das war mir bis dato noch niemals untergekommen und ich hatte sofort total Angst, dass irgendwas kaputt sei. Katharina hatte zum Glück ein bisschen Ahnung davon und wir sind letztendlich zur Tankstelle gefahren, wo ein netter Mexikaner unsere Reifen gecheckt hat. Alles war in Ordnung. Wir konnten also beruhigt zum Strand fahren, aber auch diese Situation war einer der schlechteren Momente der Reise, wenn auch im Nachhinein lustig. Der Strand war aber sehr schön, überhaupt hatten wir echt Glück mit dem Wetter. Wir sind nachmittags zur großen Mall in meiner Nähe gefahren und sind ein bisschen gebummelt. 🛍
Montag morgens habe ich gearbeitet, danach hatte ich frei und wir sind wieder gemeinsam nach New York gefahren. Hier haben wir das 9/11-Museum besucht, ein toller Ort, der wirklich zum Nachdenken angeregt hat. Wir waren auch alle etwas geknickt, nachdem wir das Museum verlassen hatten. Die Stimmung lockerte aber schnell wieder auf, als wir dann zum Washington Square Park spaziert sind, einmal durch die Stadtteile Tribeca und Soho und schon waren wir da. Wir hatten strahlenden Sonnenschein und haben es einfach genossen. 🌞
Dienstag habe ich den ganzen Tag gearbeitet. Die Kinder hatten ja Spring break, also waren sie nicht in der Schule. Während ich die Kinder also in Bellmore unterhalten habe, sind Katharina, Susann und Greta nach New York gefahren, sie waren am Rockefeller Center, im MET-Museum und im Central Park.
Am Mittwoch habe ich den halben Tag gearbeitet, nachmittags wurden die Kinder von der Oma abgeholt. Ich habe die anderen dann in der Stadt getroffen. Sie waren zu dem Zeitpunkt bereits auf dem Rockefeller Center gewesen. Wir waren noch gemeinsam etwas shoppen und sind dann zur Grand Central Station gelaufen, dem schönen alten Bahnhof, den man sooft in Filmen sieht. Später waren wir noch bei Shake Shack essen – total lecker und typisch Ostküste. 🍔
Den Donnerstag hatte ich dann Gott sei Dank komplett frei. Wir sind morgens wieder nach New York gefahren und sind dann erst über die High Line (die stillgelegte U-Bahn-Linie, auf der Blumenbeete angelegt sind) gelaufen und am Hudson River entlang zur Brooklyn Bridge, die wir dann überquert haben. Wir sind dort in DUMBO herumspaziert. Es war ein traumhafter Tag.
Am Freitag habe ich dann wieder gearbeitet. Für die anderen war dieser Freitag der wohl schwärzeste Tag des Urlaubs. Am Morgen waren sie auf dem Empire State Building. Am Abend wollten sie dann den Zug zurück nach Bellmore nehmen und um Zeit totzuschlagen, sind sie noch zu Macy’s gegangen, dem berühmten Kaufhaus New Yorks. Katharina war in einer anderen Abteilung als Susann und Greta. Auf einmal ist eine Massenpanik ausgebrochen und das Gebäude wurde evakuiert – alle dachten, es wäre ein Amoklauf. Es ist zu kompliziert, um hier alles zu erklären. Die Massenpanik war auf jeden Fall wie eine Welle von der Penn Station zu Macy’s geschwappt, denn zuvor war in der Penn Station ein Mann festgenommen worden. Irgendwer meinte dort einen Schuss vernommen zu haben. Das hat sich dann natürlich wie ein Lauffeuer verbreitet. Kurz gesagt: Es war traumatisch, weil niemand wusste, ob jetzt wirklich ein Amokläufer in der Gegend war oder nicht. Katharina, Susann und Greta haben sich dann auch noch aus den Augen verloren und nur durch Zufall wiedergefunden. Es war auch viel Polizei und Security vor Ort, trotzdem war es sehr, sehr beängstigend für alle Beteiligten. Vor allem die arme Greta hat es sehr mitgenommen. Die hat sich auch bis zum Ende des Urlaubs nicht mehr sicher in Menschenmassen und allgemein in der Stadt gefühlt.
Alle haben sich dann aber einigermaßen beruhigt und so konnten wir unseren ursprünglichen Plan für das Wochenende umsetzen.
Wir sind am Samstag früh morgens in die Stadt hineingefahren und haben einen Bus in Chinatown genommen, der uns erst nach Rhode Island gebracht hat. Rhode Island ist der kleinste Staat in den USA. Er liegt über New York, direkt am Meer. Hier haben wir das schöne Sommerhaus der wohlhabenden Vanderbilt-Familie, einer alten New Yorker Industriellenfamilie, angesehen: „The Breakers“ oder auch „Breakers Mansion“ (den Namen erhielt das Haus aufgrund seiner wunderschönen Lage am Meer und dem Blick auf die sich brechenden Wellen).
Später ging es dann weiter nach Boston im Bundesstaat Massachusetts.
Diese Stadt haben wir auch am Sonntag erkundet. Eine wirklich sehr schöne, europäisch angehauchte Stadt (die uns alle irgendwie an Aachen erinnert hat!?! :D). Außerdem haben wir noch zwei Ivy-League-Unis besichtigt, die Harvard Uni in Boston und auf der Rückfahrt nach New York die Yale-Uni in New Haven, Connecticut. Der Trip ist auch echt anders verlaufen als vorgestellt und die Organisation dieser Tour war wirklich nicht so gut, wie ich es von den anderen beiden „Chinatouren“ gewöhnt war. Aber wir hatten viel Spaß und eine tolle Zeit. Mir haben auch alle Orte, die wir besucht haben, sehr gut gefallen.
East Coast = best coast 😉 Sorry, Katharina und Susann.
Montag bis Mittwoch waren Katharina, Susann und Greta dann in Washington D.C.
Ich habe gearbeitet. Am Donnerstag ist dann auch nicht mehr viel passiert, wir haben alle Koffer gepackt und abends sind meine Schwestern dann vom Shuttle zum JFK gebracht worden. Ich war schon echt traurig, als sie gefahren sind, aber ich musste nicht weinen, denn ich habe die ganze Zeit nur denken können: Ich sehe alle zuhause so bald wieder! Es ist schon fast Mai, sprich nur noch gut 3 Monate, dann ist das Abenteuer Au pair auch schon vorbei.
Gratulation an die, die bis hier gelesen haben.
Ich hatte eine unglaubliche Zeit mit meinen Schwestern und diese Momente kann uns keiner nehmen.
Euch allen eine gute Woche und bis bald,
Anna ❤
Montag, 03.04.2017 - 8 1/2 Monate USA
Der April hat offiziell begonnen und mit ihm eine sehr aufregende Zeit.
Nur noch 3 Tage und meine Schwestern treffen in New York ein. 😍
Jetzt weiß ich, wie Susann sich letztes Jahr gefühlt hat.
Diese Tage markieren hoffentlich das Ende meiner "Depri-Phase" der letzten paar Wochen. Auch letzte Woche war ich wieder sehr genervt von allem. Die Kinder verhalten sich aber teilweise auch unter aller Sau. 🙄
Alle, die auf Snapchat mein Bild gesehen haben, wissen, was ich meine. Stella hatte am Dienstag voller Wut darüber, dass sie ihre Socken nicht gefunden hat, die Wäschetonne umgekippt - und ich konnte den Dreck natürlich wegräumen.
Es ist wirklich nicht immer einfach.
Aber mein Hesse-Kalender sagt:
"Kopf hoch, liebe Freunde! Versucht es einmal - ein Baum oder mindestens ein gutes Stück Himmel ist überall zu sehen. Es muss durchaus kein blauer Himmel sein, in irgendeiner Weise lässt sich das Licht der Sonne immer fühlen."
😇 Dem stimme ich zu. Mein Stück Himmel ist diese Woche definitiv die Ankunft meiner Schwestern.
Allgemein sind meine Wochenenden zurzeit aber immer unglaublich motivierend.
Am Samstag war ich in Rockville Centre. Laura hat ihren 19. Geburtstag mit Pizza und Frozen Yoghurt gefeiert, wir hatten also einen schönen Nachmittag. Später waren wir noch ein paar Snacks für die nächste Woche einkaufen. Ihre Schwester trifft übrigens auch am Donnerstag hier ein, die beiden werden jedoch nach Florida fliegen.
Gestern waren wir dann bei bestem Wetter in New York City und sind einfach nochmal an die Südspitze Richtung Freiheitsstatue gelaufen und haben dann die Brooklyn Bridge überquert. Einfach nochmal frische Luft schnappen und ein bisschen leckeres Essen gönnen - gestern übrigens Nutella-Crêpe. 🗽🌞
Ich räume gerade übrigens mein Zimmer auf, damit auch ja alles schön aussieht 😃
Der Plan ist, dass wir den nächsten Samstag in New York verbringen und dann am Sonntag den Zug in die Hamptons (die an der Ostküste Long Islands liegen) nehmen. Die Woche über werden die anderen wahrscheinlich jeden Tag in die Stadt fahren. Das Wochenende danach wird dann in Boston verbracht. Katharina, Susann und Greta werden dann noch nach Washington D.C. fahren. Ich plane auf jeden Fall, viele Fotos zu machen und dann kommt auch endlich nochmal ein Video.
Ich wünsche euch allen eine wunderschöne Woche und melde mich bestimmt nächste Woche nochmal :)
Viele Grüße und bis dann,
Anna❤