...gleichzeitig der letzte Novembereintrag
Montag, 28.11.2016 - 4 Monate USA
Hallo :)
Der Countdown kann beginnen - nur noch 19 Tage, dann werde ich im Flugzeug nach Europa sitzen. Die Zeit bis zum Flug vergeht wirklich wie im Flug...✈️
Diese Woche stand ein ganz besonderer Feiertag an: Thanksgiving!
Amerikanischer geht es wohl kaum. Für mich war es eine besondere Erfahrung. Denn ich habe nicht nur das amerikanische Thanksgiving miterleben können, sondern sogar ein multi- (und damit meine ich wirklich multi!!) kulturelles Thanksgiving.
Kurz zur Erläuterung (ich wusste es zuvor nicht wirklich): Thanksgiving wird immer am vierten Donnerstag im November gefeiert. Die Tradition beruht auf einer Art Legende, nach der die Pilgerväter nach ihrer Ankunft in Massachusetts mit ansässigen Indianern ein Erntedankfest gefeiert haben, weil die Indianer ihnen gezeigt hatten, wie sie Nahrung anbauen und sie so den Winter überleben konnten.
Meine Gastfamilie hatte mich eingeladen, mit ihnen nach New Jersey zu der Tante meiner Hostmom zu fahren. Am Donnerstagmorgen ging es gegen 10 Uhr los. Wir sind an der Stadt vorbeigefahren, der Verkehr war zu diesem Zeitpunkt schon sehr dicht, und waren nach anderthalb Stunden in New Jersey. Hier stehen sehr schöne große Häuser. Wir sind zum Haus der Tante gefahren und haben da die Tante, ihre Tochter und ihren Mann getroffen. Nachher sind dann noch die Oma (die Gastgeberin ist ihre Schwester) und ihre zwei Brüder mit der Frau des einen Bruders gekommen. Warum rede ich von multikulti? Ganz einfach. Die Mutter der Gastgeberin und ihrer Geschwister war Spanierin. Meine Hostmom ist also halb deutsch und zu einem Viertel amerikanisch und zu einem Viertel spanisch. Mein Hostdad ist ja halb brasilianisch. Die Hostkids tragen das ja alles zum Teil in sich. Ich als Deutsche war mit dabei - und die Frau des Bruders war Japanerin. Ziemlich lustig und cool also. Vier Kontinente an einem Tisch vertreten. Zum Essen gab es nebst Truthahn und Füllung und leckeren grünen Bohnen übrigens auch spanisches Paella. Für mich eine sehr interessante Erfahrung und die amerikanischen Pies zum Nachtisch waren auch sehr sehr lecker. Es haben sich auch alle bemüht, mich ins Gespräch mit einzubinden. Es war natürlich schwer, als familienfremde Person wirklich an Allem teilhaben zu können, aber es war trotzdem schön und hat mir die amerikanische Kultur (und andere Kulturen) wieder ein Stückchen näher gebracht.
Am Freitag war "Black Friday"🛍, der Tag, an dem es hier oft tolle Rabattaktionen in den meisten Shops gibt. Ich hab aber nicht so viel davon mitbekommen, weil ich gearbeitet habe. In manchen Staaten ist der Black Friday ein freier Tag, jedoch nicht hier in New York. Die Kinder hatten aber schulfrei. Wir hatten einen ganz netten Tag mit Pizza und waren im 1$-Shop, um Geschenke für Yumi, die Japanerin, zu kaufen. Die ist nämlich mit ihrem Mann am Freitagnachmittag nach Bellmore gekommen, um hier drei Tage zu übernachten. Die beiden sind für die Feiertage nach New York gekommen, sie leben nämlich auf Hawaii. Für die Kinder war es sehr schön, die beiden hier zu haben, weil sie ihren Großonkel noch nie wirklich getroffen hatten. Die beiden waren auch wirklich sehr nett und der Onkel war echt lustig und hat tolle Bilder von Hawaii gezeigt.
Am Samstag haben ein paar der anderen Aupairs und ich das Shopping nachgeholt und waren in der Mall (hier war super viel Verkehr, weil seit ein paar Tagen Santa in der Mall ist).
Am Sonntag war ich dann noch bei Laura zuhause und wir haben einen Film geguckt. Am Abend habe ich ihre süßen Gastkinder kennengelernt, ich habe noch mit ihnen zu Abend gegessen und bin dann zurück nach Bellmore gefahren.
Ich hatte diese Woche also eine gute Zeit! Ich freue mich trotzdem unheimlich auf zuhause, Weihnachten und meine Familie :))
Liebste Grüße
eure Anna
Eine richtig amerikanische Erfahrung
Montag, 21.11.2016 - 4 Monate USA
Hey!
Ich hoffe, ihr hattet alle eine schöne Woche.
Zuerst einmal: bei uns in der Gastfamilie ist diese Woche etwas Trauriges passiert, aus Respekt vor der Familie schreibe ich das nicht hierhin. Keine Sorge, es geht allen gut und es hatte auch gar nichts mit mir zu tun. Es betrifft nur die Familie. Das hat mich auf jeden Fall sehr geschockt und tief getroffen.
In der Hinsicht war die Woche wirklich nicht besonders toll. Mit den Kindern hat aber alles ganz gut geklappt, zumindest fällt mir kein super schlimmer Moment ein. Meine Arbeitswoche war also in Ordnung.
Am Freitagnachmittag, so gegen 16 Uhr, hat mich mein Gastvater dann zum Gelände der Long Island University (LIU) gefahren. Es war gar nicht weit. Die LIU liegt im Norden in der Nähe von Oyster Bay, vielleicht erinnert ihr euch, hier war ich im September mit Ulla essen. Es ist eine sehr schöne, Hamptons-ähnliche Gegend mit großen Anwesen und langen Sandstränden. Gerade zu dieser Jahreszeit ist es hier traumhaft schön.
Dort angekommen mussten wir erstmal das halbe Gelände absuchen, bis wir endlich am South-Residence-Gebäudekomplex waren.
Hier habe ich dann eingecheckt und eine Snackbox bekommen, die aus einem Sandwich, Cookies und Chips bestand, ganz nett also. Das Zimmer ähnelte irgendwie einer Gefängniszelle :D nein, so schlimm war es nicht. Ich habe meine Sachen abgestellt und kurz mit meiner Zimmergenossin gesprochen, einer Schwedin. Die ist dann aber relativ schnell mit ihren Freundinnen weggegangen. Um 18 Uhr hatte ich meinen ersten Kurs. Ich habe also meinen Snack gegessen und mich dann so gegen halb sechs auf den Weg gemacht. Das Campusgelände ist ziemlich groß und es war schon dunkel, also bin ich ein wenig umhergeirrt, war aber trotzdem noch die Erste am Raum. Später hab ich dann Ina getroffen. Sie kommt aus Wesel und lebt in Staten Island. Da wir beide fast die Einzigen waren, die ohne Begleitung gekommen sind, haben wir uns "zusammengetan". Wir haben uns dann auch nebeneinander gesetzt. Mein Lehrer hieß Chad und kommt aus Jamaika. Er war echt cool und nett und wir haben uns im Grunde erstmal alle vorgestellt. Wir waren an die 40 Aupairs. Der Kurs trug den Titel "Cultural Dynamics" und wir mussten zuerst unsere Hausaufgabe, die wir die Woche davor erledigen mussten, abgeben. Die Aupairs kamen aus allen möglichen Ländern, von Kenia bis Japan war echt so ziemlich alles dabei. Natürlich waren es wieder einige Deutsche. Manchmal hab ich mich in Deutschland gefragt, wo sich die anderen 80 Millionen so aufhalten. Ich glaube, die Antwort ist Amerika. Das war also ganz interessant. Dann hat er uns noch erklärt, wie das am Samstag ablaufen würde und dann war schon Schluss. Ich war dann noch bei Ina auf dem Zimmer und wir haben noch gequatscht. Danach war ich duschen und bin schlafen gegangen. Am Samstag hatten wir um halb neun Frühstück und um 9 ging der Kurs los. Wir haben erst einen Film über Ellis Island geguckt, dann haben wir sehr viel über Immigration mit Fokus auf New York, die "Hochburg" der Immigration nach Amerika, gelesen und gehört, was echt interessant war. Um 12 gab es Mittagessen. Um eins ging es weiter. Wir sind in Gruppen aufgeteilt worden und mussten in diesen einen komplexen Text bearbeiten. Oh man war das anstrengend, nach so langer Zeit sein Gehirn nochmal so intensiv zu nutzen. Es hat mir aber richtig gut getan, muss ich sagen. Am Nachmittag wurde alles präsentiert. Um fünf war Abendessen. Um sechs haben wir uns dann wieder getroffen und dann haben wir den Film "Der Prinz aus Zamundah" geschaut. Ich hatte ihn nicht am amerikanischen Titel erkannt, dann nach den ersten Minuten aber gedacht: Den kennst du doch!! Ja, den haben wir mal vor vielen vielen Jahren geguckt, ne Papa? Müssen wir echt nochmal zuhause gucken, ich hab so gelacht! Beste Stelle: Prinz enthusiastisch auf Balkon: "GOOD MORNING MY NEIGHBORS!!" Ein Nachbar brüllt zurück: "FUCK YOU!" so genial einfach :D und so New York... Also, es war definitiv ein cooler Tag.
Am Sonntag lief der Morgen ähnlich ab. Wir haben unsere Sachen schon zum Frühstück mitgenommen. Um 12.30 Uhr war der Kurs vorbei und wir wurden von einem Shuttlebus zur nächsten Zugstation gebracht. Dann ging es für mich zurück nach Bellmore. Ich hatte mir vorgenommen, mir das Geld für ein Taxi zu sparen und mich zu Fuß auf den Weg nach Hause gemacht. Das war auch von der Distanz her vollkommen in Ordnung, aber leider hatte ich mir nach 2/3 des Weges meine Hände halb abgefroren. :D Ich hatte richtig Panik, als ich nach Hause kam, da ich meine Arme nicht mehr gespürt habe. Eine Nachricht an die Eltern und man kann sich wieder beruhigen. Mein rechter Arm hat sich aber trotz heißer Dusche den ganzen Abend nicht richtig regeneriert und fühlte sich erst heute im Laufe des Tages wieder vollkommen normal an. Ja, Herbst-Winter in New York ist nicht ohne.
Heute (Montag) waren die Kiddos zuhause, weil eine Bombendrohung für Nassau-County-Grundschulen ausgesprochen worden war. Ist natürlich nichts passiert, aber das kann ich ja noch verstehen. Ich habe eben Husten im Nebenzimmer gehört und hoffe jetzt, dass die Kinder nicht krank werden - ganz uneigennützig ;)
Euch allen eine gute Woche und bis bald
Anna❤️
Eine durchschnittliche Woche + ein durchschnittliches Wochenende 🤓
Montag, 14.11.2016 - (fast) 4 Monate USA
Hey,
Heute gibt es nochmal ein neues Video: Ich habe ein altes Video wiedergefunden, das ich mal angefangen hatte zu schneiden. Das hab ich eben fertig geschnitten, es befindet sich wie immer unter Videogalerie.
Ich hab eben nachgedacht und gemerkt, dass ich mich gar nicht mehr an die Einzelheiten dieser Woche erinnern kann. Sie war soweit ganz normal, glaube ich. Ein Highlight ist mir dann doch im Kopf geblieben: Ich wurde von meinem Hostjungen mit einer Kaminschaufel bedroht, weil ich ihm keine Süßigkeiten gegeben habe - der ganz normale Wahnsinn eben. Aber im Grunde ist das nicht der Rede wert - ich habe es noch nicht einmal den Eltern erzählt.
Ich habe mit meinen Freundinnen darüber gelacht, aber es ist ja eigentlich nicht zum Lachen. Wo, frage ich mich, ist der Respekt dieser Kinder?! Egal, will euch nicht schon wieder die Ohren vollknatschen. Meine Woche wurde jedenfalls gleich viel besser, als ein Paket mit Süßem und süßen Kuschelsocken eintraf. :)
Andere Sache: Natürlich war es ein Schock für alle, als am 09.11.16 Mister Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA gewählt wurde. Ich denke, das zeigt wieder einmal, was für beschissene Werte viele der Amerikaner vertreten - einfach ärmlich, einem rassistischen, frauenfeindlichen, intriganten Sack das Schicksal so vieler Menschen überall auf der Welt auf dem Silbertablett zu servieren.
Meine Gasteltern waren total geschockt und so ging es vielen hier. Ich denke, ihr werdet alle die Proteste im Fernsehen mitverfolgen. Der Trump-Tower hier in New York wurde schon von ganz vielen Security-Männern umstellt. Heute habe ich gelesen, dass Trump vielleicht sogar gar nicht erst ins Weiße Haus einziehen wird- er wird also von New York aus regieren, so zumindest ein Gerücht.
George Washington dreht sich wohl im Moment mehr als einmal im Grab um.
Ansonsten hatten wir diese Woche Sorge um Snookie, den süßen Hostdog.
Jeff hat ihm das Fell geschoren, weil er Flöhe hatte. Daraufhin hat der Arme so gefroren, dass er pausenlos am ganzen Leib gezittert hat. Irgendwie hat er sich dann ganz komisch verhalten, nicht mehr richtig gefressen, wollte nicht mehr Gassi gehen und hat nur noch geschlafen. Außerdem war er aggressiv, wenn man ihn anfassen wollte. Er hat zu dem Zeitpunkt ja noch Medikamente bekommen, weil er die Woche davor ja eine Wunde am Rücken hatte. Am Mittwoch habe ich Snookie dann noch einmal zum Tierarzt gebracht. Ich habe ihn dann am Abend zusammen mit meinen Gastkindern abgeholt. Diese Woche scheint es ihm schon besser zu gehen, er ist wieder er selbst. Hier sind also alle erleichtert.
Am Freitagabend stand das monatliche Aupair-Treffen an. Diesmal ging es nach Rockville Center zu einer Art Werk-und-Kunst-Laden. Wir waren nur sieben Aupairs, es war aber trotzdem ganz nett. Danach sind wir zum ersten Mal hier in Amerika zum McDonalds gegangen, war nochmal richtig lecker (und gesund ;)).
Am Samstag wollte ich mich eigentlich mit Natali zum Essen treffen, das hat dann aber nicht geklappt, also war ich den ganzen Tag zuhause, auch mal ganz schön eigentlich. Ich habe lange an meiner LIU-Hausaufgabe gesessen, weil ich ja nächstes Wochenende an der Uni bin. Irgendwie ist mir aber nur wenig eingefallen und ich glaube, sie ist ziemlich schlecht. Aber egal, wird schon nicht so schlimm sein.
Am Sonntag bin ich nach Bellmore gefahren und in den Zug gestiegen, hier habe ich dann Natali und Kasia getroffen, die waren davor in einer Mall. Wir sind dann zu dritt in die Stadt gefahren, wo wir noch Laura getroffen haben, die in der Stadt einen Kurs hatte (sie fliegt im Januar nach New Orleans, um ihre Credits für die Uni zu sammeln). Wir sind zum Rockefeller Center gegangen, wo gerade der große Tannenbaum aufgestellt wird. Auch die Eislaufbahn vor dem Gebäude war schon eröffnet, es gab also einiges zu sehen.
Das berühmte Gebäude, das ich fälschlicherweise für das eigentliche Rockefeller Center gehalten hatte (Rockefeller Center meint eigentlich einen Gebäudekomplex, d.h. alle Gebäude rund um den Platz mit der Eislauffläche), heißt eigentlich "General Electric Building" und birgt einiges: Unter anderem werden hier in den NBC-Fernsehstudios zwei Late-Night-Shows gedreht, vielleicht sagt euch die Jimmy-Fallon-Show etwas. Wir sind ein bisschen durch das Gebäude gelaufen und haben uns dann (überteuerte) Tickets für das "Top of the Rock", diese berühmte Aussichtsplattform, gekauft. Im Fahrstuhl ging es dann blitzschnell 70 Stockwerke nach oben. Es war ein toller Ausblick, den ich fotografisch leider nicht festhalten konnte: Alle Bilder sind verwackelt und wurden dem Ausblick sowieso nicht gerecht. Wir wollen auf jeden Fall im nächsten Frühjahr oder Sommer noch einmal auf Top of the Rock, um ein paar anständige Fotos zu schießen.
Den Abend haben wir dann mit chinesischem Essen und einem McDonalds-Eis ausklingen lassen.
Alles in allem geht es mir also gut und ich hoffe, euch auch.
Bis nächste Woche und viele Grüße,
Anna
...neues Leben | The power of attitude!
Montag, 07.11.2016 - 3 1/2 Monate USA
Mir ist gerade siedend heiß eingefallen, dass ich meinen wöchentlichen Blogeintrag vergessen habe :D Aber es ist noch Montag, hier zumindest.
Hallo allerseits, ich hoffe, ihr hattet eine gute Woche! Meine war überraschend gut.
Seit meinem Durchhänger vor zwei Wochen habe ich viel mit unterschiedlichen Menschen darüber geredet: Anderen Aupairs, Familienmitgliedern und Freunden. Ich habe wieder mal viel gelernt und konnte viel aus den verschiedenen Gesprächen mitnehmen. Für die letzte Woche habe ich mich dann dazu entschlossen, einfach ein wenig herumzuexperimentieren. Meine neue Einstellung: Ist mir egaaal, egaaal!💁🏼 Die Kinder hören nicht auf mich und erwarten, dass ich ihnen trotzdem Aufmerksamkeit schenke? Ist mir egal! Die Kinder steigen nicht ins Auto und wir werden wahrscheinlich zu spät zur Ballettstunde kommen? Ist mir egal! Na gut, wollen wir es mal nicht übertreiben. So egal ist es mir dann doch nicht, aber ich habe mich in mehreren Hinsichten des schlechten Gewissens entledigt, wenn es mal nicht so klappt wie es sollte. Die Arbeit mit amerikanischen Kindern (inoffiziell: Opfer der "freien Erziehung") ist und bleibt kein Zuckerschlecken, aber ich will nicht schon wieder darüber schreiben. Seien wir ehrlich, mittlerweile hängt es uns allen zum Hals raus und ändern tut sich ja doch nichts. Wie es doch so schön auf den Vorderseiten meiner heute zusammen mit leckerer Schokolade erhaltenen Postkarten aus der Heimat heißt: "Lächle, du kannst sie nicht alle töten" 😁 und "Pädagogik ist die Kunst, aus Zwergen Durchschnittsmenschen zu machen, die sich für Riesen halten." Da ich zuletzt in Pädagogik die Note mangelhaft hatte, kann ich nun mit gutem Gewissen sagen, dass ich nun genau das nicht mehr zu meinen Aufgaben zähle 😇!
Also, um es nochmal zusammenzufassen: Ich habe mich emotional distanziert. Von der Illusion, dass meine Gastkinder stets super liebe und angepasste Kinder sind. Von der Ambition, das perfekte und gut organisierte Aupair zu sein. Und auch von der Vorstellung, hier Familienmitglied zu sein. Mag jetzt hart und bitter klingen, fühlt sich aber nicht so an. Ich habe das Gefühl, mittlerweile ein besseres Verhältnis denn je zu meinen Gasteltern zu haben. Denn mittlerweile lasse ich mich auf diesen belanglosen "Small Talk" ein, der mir immer wieder aufs Neue deutlich macht: Anna, du bist Arbeitskraft, keine Tochter. Du bist hier auch keine große Schwester. Deine echte Familie wartet 5000km entfernt auf dich. Irgendwie hat es mich frei gemacht, das alles zu realisieren.
Das waren ein paar Gedanken von mir zur letzten Woche, da ich echt das Gefühl hatte, es hat sich etwas verändert. Also, das zeigt wieder mal, wie unsere Entscheidungen unser Leben beeinflussen!
Nun zum seichteren Teil dieses Eintrags: Mein Wochenende war wieder mal sehr schön, unsere kleine Clique war am Samstag in New York City, wir waren am Battery Park in Lower Manhattan, haben die Freiheitsstatue🗽 aus der Ferne gesehen und haben uns das World Trade Center Memorial angeschaut, ein wirklich sehr schöner und inspirierender Ort, der Hoffnung und Mut macht. Dort will ich nochmal hin, um das Museum zu besichtigen. Danach ging es zu Fuß ins coole Brooklyn, über die Brücke zum Stadion "Barclays Center", dort haben wir uns ein Eishockey-Spiel der NY Islanders gegen ein Team aus Kanada angesehen. Es war eine tolle Atmosphäre, auch wenn ich von Hockey wie von den meisten Sportarten nichts verstehe. Ich werde weiterhin Fotos sammeln, um demnächst noch ein Video schneiden zu können.
Morgen (Dienstag) ist dann der große Tag: Election Day 🇺🇸. Trump oder Clinton? Sagen wir mal so, ich bin froh, dass ich kein amerikanischer Staatsbürger bin. Ich bin wie der Rest der Welt gespannt, ihr bestimmt auch.
Ich melde mich dann nächste Woche, dann habe ich bestimmt auch einiges über die Reaktion der Amerikaner zu berichten.
Bis bald, passt auf euch auf :)
Anna